In der Nähe von Ollerding wurde ein Schwert ausgegraben. Der Bayerische Landgerichtsactuar Georg Wiesend in Tittmoning, beschreibt in seinem Bericht den Fund. Er wurde im Oberbayerischen Archiv für vaterländische Geschichte veröffentlicht.
Zeitliche und sonstige Interpretationen sind im Rahmen des damaligen Wissenstandes einzuordnen.
Fundbericht:
Der Weiler Ollerting (Ollerding) liegt, wie schon in der Einleitung erwähnt in dem Thale, welches sich von Tachensee her gegen Lanzing zieht, und Spuren eine durch Schanzen gesicherten uralten Landweges hat, der vom Gebirge her gegen die Alzgegenden und so weiter ins Innere des Landes führte.
Bei Ollerting sind zwei solche, einander fast gegenüberliegende Befestiugnen erkennbar, nämlich auf einer die ganze Umgegend, namentlich den Rayon von Lanzing, Mühlham, Kay bis Ramsdorf und die Salzach beherrschenden Waldkuppe, wo die Grundfesten eine runden Thurmes stehen und jenseits des Thales, wo auf dem noch zur Zeit Schoßberg benannten höchsten Punkt des Rampelsberges, der hier in eine Hochebene ausläuft, Mauerwerk und Wälle erkennbar sind, ganz ähnlich römischer Verschanzung (Anmerkung: nach heutigem Kenntnisstand, handelt es sich hier um Fluchtburgen des Mittelalters).
Am Fuß diese letzteren Hügels wurde kürzlich beim Ausgraben eines Weges ein paar Schuh unter der Erde eine Waffe gefunden, die einige Aehnlichkeit mit einem Hirschfänger hat. Die Klinge ist einschneidig, 1 ½ Schuh lang, an der Spitze aber abgebrochen, so daß die ganze Länge nicht bemessen werden kann; ihre Breite beträgt bis an den Bruch 1 ¼ Zoll, sie ist dünn und biegsam und scheint nicht spitzig gewesen zu seyn, sonst müßte sie nach Vorne schmäler zulaufen. Der Griff ist etwas über 5 Zoll lang, ohne Parierstange, unten gebogen, und an der rechten Seite mit einer tiefen Furche zum Einlegen von Holz oder Bein versehen, worin der Reihe noch 5 Löcher angebracht sind, in deren einem noch ein Nagel von Bronze steckt. An die Verbindung zwischen Griff und Klinge ist eine blattförmige Eisenmasse zu 1 Zoll im Durchmesser befestigt, vielleicht dazu bestimmt, das Schwert in der Scheide oder in der Kuppel festzuhalten. Das Eisen ist übrigens sehr stark vom Roste zerfressen und der Bronze-Nagel hellgrünn oxydirt. Dem ganzen Anscheine nach gehört diese Waffe in eine frühere Periode, als das Mittelalter.
Quelle: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. Band 11, 1849/51